Start Darstellung WikingerSlawen Handelsplatz Forum Impressum
Slawen - Raum Berlin

Slawen - Raum Berlin
Erste slawische Siedler wanderten ab dem 8. Jh. in das Havel-Spree-Gebiet ein. Sie gehörten den Stämmen der Heveller und Sprewanen an. Ihre neue Heimat war geprägt von sumpfigen Niederungen, Wäldern, Moränenebenen und Sandinseln. Eine Vielzahl von Dörfern und Städten, die heute zu Berlin gehören, haben ihre Wurzeln in der Besiedlungsgeschichte der Slawen. Der Name Berlin läßt sich vom slawischen Wort berli ableiten. Es bedeutete ein unter der Wasseroberfläche gebautes Pfahlgitter, dass zum Fang von Fischen genutzt wurde.

Die Heveller hatten ihr Hauptsiedlungsgebiet in der Brandenburg. Die günstige Lage zwischen Spree und Havel des heutigen Berlins jedoch, ließ genau hier ein Zentrum von erheblicher Bedeutung entstehen. In Spandau befanden sich zwei slawische Burganlagen. Die Ältere der beiden stand in der heutigen Altstadt, im Bereich der Straße "Spandauer Burgwall". Von der Burg ist nichts erhalten geblieben. Ein Modell der Burganlage kann man im Märkischen Museum sehen. Eine zweite Burg wurde in der spätslawischen Zeit auf dem Gelände der heutigen Zitadelle zwischen Havel und Spree errichtet. 1157 wurde das Gebiet westlich der Havel von Albrecht den Bären in Besitz genommen. Er ließ zum Schutz eine große Grenzbefestigung errichten. In den Jahren 1560 bis 1594 wurde hier eine neue Festung erbaut. Teile der alten Anlage wurden miteinbezogen. Außerhalb der Burg entwickelte sich ein reges Siedlerleben.

Haus - Museumsdorf Düppel Am Zusammenfluss von Spree und Dahme, auf der heutigen Schlossinsel in Berlin/Köpenick, stand im 9. Jh. ein slawischer Burgwall mit Namen "Copnic"(Inselort). Sie entwickelte sich bis Mitte des 12. Jh. zur Hauptburg der dort siedelnden Sprewanen. Hier residierte Fürst Jaxa von Köpenick, der Albrecht den Bären die Brandenburg streitig machte. Um 1200 wurde das Gebiet Copnic samt Burg durch die Askanier erobert, eine neue deutsche Burganlage gebaut und die slawische Siedlung als Dienstsiedlung umfunktioniert. Sichtbare Reste der slawischen Burg gibt es nicht mehr, heute steht an ihrer Stelle ein Schloss aus der Zeit des Barocks.

Zwischen dem 7. und 8. Jh. stand am Flüsschen Panke, heutiges Berlin/Blankenburg, eine slawische Burganlage. Der Wall mit einer kleinen Ansiedlung lag etwa 30 m vom alten Pankebett entfernt. Ein Brand zerstörte sie bereits im 8. Jh.. Auf den Trümmern wurde eine neue errichtet, die dann ebenfalls abbrannte.

Eine slawische Siedlung befand sich in Mahlsdorf, bestehend aus sechs Gehöften und eine spätslawische in Kaulsdorf. Das Dorf Düppel entstand Ende des 12. Jh.. Zur Siedlung zählten 16 Höfe. Sie waren zum Schutz hufeisenförmig um einen Dorfplatz angelegt. Heute befindet sich hier ein Museumsdorf. Seit den 60er Jahren wird hier gegraben und rekonstruiert. Es vermittelt ein anschauliches Bild der damaligen Zeit.

Haus Das heutige Oranienburg bei Berlin entstand aus der slawischen Siedlung mit Namen Bochzowe (Bötzow). Die deutsche Besiedlung erfolgte im 12. Jh. unter Beibehaltung des Slawischen Namens. Anfang des 13. Jh. entstand hier die Schutzburg Oranienburg. An ihrer Stelle befindet sich heute das Schloss Oranienburg.

Die slawische Bevölkerung im Raum Berlin lebte vorwiegend von Ackerbau, Viehzucht, Fischerei und Handel mit den überschüssigen Erzeugnissen. Nach der Landübernahme durch die Askanier verblieb die slawisch Bevölkerung im Lande. Slawen und Deutsche lebten vorwiegend im friedlichen Neben- und Miteinander.

Sehenswertes in der Region:
Museumsdorf Düppel - Clauertstraße 11 - 14163 Berlin
Märkisches Museum - Am Köllnischen Park 5 - 10179 Berlin
Heimatmuseum Köpenick - Alter Markt 1 - 12555 Berlin
Zitadelle Spandau - Am Juliusturm 64 - 13599 Berlin

zurück